Marastoni Artisan Rennrad aus den 1960er Jahren

Licinio Marastoni wurde 1922 in Reggio Emilia als dritter Sohn eines einigermaßen erfolgreichen Amateurrennfahrers geboren. Ursprünglich sollte er Priester werden, verließ aber im Alter von 11 Jahren die Schule und entschied sich für das Radfahren und den Fahrradbau.
Er war so geschickt, dass er bereits zu seinem 17. Geburtstag Rahmen unter seinem eigenen Namen herstellte.
Seine Fahrräder hatten manchmal eine sehr markante grüne Farbe, zu der er inspiriert wurde, als er auf dem Heimweg eine Eidechse am Straßenrand fand. Aber auch andere Farben sind vor allem bei älteren Marastoni-Bikes regelmäßig zu entdecken.
Nach dem Licinio musste mit einem Begleiter noch einmal von vorne begonnen werden. Und er begann, für die damalige Zeit ziemlich moderne Fahrräder zu bauen. In den 70er Jahren fertigte er erste Anlötungen für Trinkflaschen, Kabelführungen und Umwerfer und vielleicht 1970 auch die ersten Feingussösen!
Licino hat nicht allzu viele Fahrräder hergestellt, aber jedes einzelne war in Bezug auf die Details genau richtig.
Er baute Rahmen für mehrere professionelle Fahrer, darunter einen Zeitfahrrahmen mit Bianchi-Aufklebern für Fausto Coppi und eine Reihe von Rahmen für Francesco Moser, von denen er einen bei seinem siegreichen Giro fuhr.

Unser Marastoni stammt aus den 1960er Jahren und ist mit einigen der schönsten Teile ausgestattet, die es damals gab.
Das bedeutet im Grunde genommen feines Zeug aus der Campagnolo-Linie, abgesehen natürlich von den Bremsen, bei denen es sich um die legendären Universal 61-Mittelzüge handelt, und der innovativen Nitor-Sattelstütze. Campagnolo hatte zu dieser Zeit keine Bremsen auf dem Markt und die Nitor-Säule ist wohl eines der coolsten Leichtbauteile der 1960er Jahre.
Kleine Extras wie die Pumpe und ein Flaschenhalter runden ein charmantes Gefährt in typisch schlichtem italienischem Silber ab.

Ein Fahrrad von solch einem berühmten Kunsthandwerker ist immer interessant, nicht nur aufgrund seiner historischen Aspekte, sondern auch, weil es immer noch so gut fährt, dass eine Eroica-Fahrt oder Wochenendausflüge überhaupt kein Problem darstellen. Ganz im Gegenteil, das Fahren mit dieser Maschine ist ein wirklich angenehmes Erlebnis!