Pinarello Titanio Concept Bike 1982

Giovanni „Nani“ Pinarello, geboren 1922, gehörte zu einer ganzen Generation von Sportlern aus kinderreichen Familien, die sich für eine Karriere im Radsport entschieden. In der Ära von Coppi, Bartali und Bobet war er ein recht erfolgreicher Amateurfahrer mit zahlreichen gewonnenen Rennen. Dies brachte ihm schließlich einen Vertrag als Profifahrer ein.
Im Jahr 1953 verwirklichte er dann seinen Traum, indem er Geld, das er als Entschädigung für die Übergabe seines Startplatzes beim Giro erhielt, für die Einrichtung eines Fahrradgeschäft und -herstellung in seiner Heimatstadt Treviso.

Von da an wurden Pinarello-Fahrräder immer berühmter, immer raffinierter.
1975 gelang dem Unternehmen schließlich der erste Sieg beim Giro d'Italia. Und heute gibt es nicht mehr viele Marken mit ähnlich vielen Siegen bei großen Rennen.

Und so präsentieren wir ein ganz besonderes, wohl einzigartiges Stück: Einen Pinarello Titanio aus dem Jahr 1982.

Dieses Fahrrad wurde als Konzeptstück für eine IFMA-Ausstellung hergestellt. Die IFMA war der Vorgänger der Euro-Bike und fand alle zwei Jahre in Köln statt. Dort wurde es von einem begeisterten Sammler gekauft, der ein paar sehr schöne Fahrräder besaß, die er selten fuhr. Nach seinem Tod wurde das Fahrrad einem ehemaligen Profifahrer übergeben, der sich einige Jahre lang gut um das Fahrrad kümmerte.

Dieses Fahrrad hat etwas Seltsames und Faszinierendes, da Pinarello unseres Wissens keine Fahrräder aus Titan gebaut hat. Wie Pinarello uns bestätigte, war der Rahmen definitiv nicht in Treviso gebaut worden. Aber wo dann? Niemand schien es zu wissen. Doch dann erinnerten wir uns an einige ähnliche Motorräder aus den 1970er-Jahren, die viele Details mit diesem etwas aufwändigeren Teil aus den 1980er-Jahren gemeinsam haben.

Das Unternehmen Comepre aus Mailand war eines von weniger als einer Handvoll italienischer Unternehmen, die Pionierarbeit bei Titan-Rennradrahmen leisteten. Im Gegensatz zu anderen Spezialisten verwendeten sie diese typischen eleganten und schlanken Ausfallenden und eine übergroße, fast ösenartige Gabelkrone sowie die exakt gleiche Kabelführung. Diese Erinnerung war ein Jackpot. Wir kontaktierten das Unternehmen, das immer noch existiert und immer noch über die riesige Vakuumkammer und ein Sortiment an Titanteilen für den Rahmenbau verfügt. Mit etwas mehr Zeit finden sie vielleicht etwas zu genau diesem Fahrrad in ihrem Archiv (sie prüfen gerade), aber so schön das auch wäre, es ist nicht wirklich garantiert.

Aber das Fahrrad selbst ist großartig genug mit seinen glatten Linien, dem Rahmen mit polierter Oberfläche, was damals eine kostspielige und zeitraubende Extraleistung war. Und dann sind da natürlich noch die Teile: Eine komplette Campagnolo Super Record-Gruppe, einschließlich so feiner Teile wie einer Tretlagerwelle aus Titan, Pedalachsen aus Titan, Bremsschrauben aus Aluminium und einem Freilauf aus Aluminium. Zu den weiteren atemberaubenden Komponenten gehören ein Lederbezug für den Lenker und seltene Mavic Special Service Course-Felgen in hervorragendem Zustand.